So wie es der Ambrosianische Ritus, der in Mailand befolgt wird, vorsieht, beginnt die Fastenzeit vier Tage später als anderswo, am ersten Sonntag der Fastenzeit. Der letzte Tag des Karnevals ist der Samstag nach Faschingsdienstag, der auch als „sabato grasso“ (fetter Samstag) bekannt ist. Folglich endet der Karneval in Mailand 2013 am 16. Februar, während im restlichen Italien der letzte Tag der 12. Februar ist. Der Legende zufolge weilte der Heilige Ambrosius (der Schutzpatron von Mailand), der zwischen 374 und 397 n.Chr. Bischof von Mailand war, auf einer Pilgerreise während der Karnevalszeit und die Bevölkerung von Mailand verschob deshalb den Beginn der Fastenzeit bis er wieder in die Stadt zurück kam. In Wirklichkeit ist dem wohl nicht ganz so, da die Fastenzeit historisch immer schon an einem Sonntag begann und gemäß römischem Ritus wurde der Beginn dann auf den Mittwoch verschoben. Am Nachmittag des „sabato grasso“ findet im Stadtzentrum die traditionelle Parade statt, die jedes Jahr unter einem anderen Motto steht.
Das diesjährige Motto lautet „L'isola del tesoro“ (die Schatzinsel), womit an den 130. Jahrestag des Romans von Robert Louis Stevenson erinnert wird.
Während der Karnevalszeit bieten die Bäckereien und Supermärkte zahlreich traditionelle Süßwaren und Gebäcksorten an, die während der Faschingszeit aufgegessen werden müssen. Zu den in Mailand populärsten zählen die „Chiacchiere“ (wörtlich: Gerede), die unter unterschiedlichen Namen in ganz Italien verbreitet sind. Die Chiacchiere sind eine Art Brandgebäck, das traditionell im Schweineschmalz ausgebacken wurde, heute jedoch hauptsächlich im Ofen gebacken wird. Dieses wird dann mit Puderzucker bestäubt oder mit Schokolade oder Honig überzogen.
Das traditionelle Karnevalskostüm von Mailand ist das von Meneghino oder Demenichino. Meneghino hat einen dreispitzigen Hut und eine Perücke mit Pony und trägt eine Samtjacke, rot und weiß gestreifte Socken und kurze Hosen. Meneghino ist ein Diener: Traditionell ist er derjenige, der die Dame des Hauses zur Sonntagsmesse begleitet. Im italienischen Theater gilt er als Figur mit Sinn für Ehrlichkeit und Justiz. Während der Karnevalsumzüge wird er häufig von seiner Frau Cecca (eine Abkürzung von Francesca) begleitet.
Heute wird das Wort „Meneghino“ häufig generell für einen Mailänder verwendet.
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