Castel del Monte

Juni 15  2011 by Sara

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Magie und Geheimnis in einer apulischen Burg


Castel del Monte ist einer der geheimnisvollsten Plätze Italiens. Die Burg wurde gegen 1240 von Friedrich II. auf der Spitze eines abgelegenen Hügels erbaut, der auf der einen Seite das Murgia-Tal, auf der anderen Seite die Adria überblickt. 


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Ihre eigentliche Funktion bleibt ein Geheimnis. Viele glauben, sie wurde als Jagdschloss für den Kaiser errichtet. Doch der Bau weist viele seltsame Elemente auf, so dass andere glauben, sie sei als heiliger Tempel für esoterische Riten oder als geistiger Rückzugsort errichtet worden. Ihr mystisches Wesen wird durchgehend deutlich, vor allem an der fortwährenden Wiederkehr der Zahl 8. Die Burg hat einen achteckigen Grundriss; an jeder ihrer acht Ecken steht ein achteckiger Turm; sie ist um einen achteckigen offenen Innenhof herum gebaut. Zudem sind in einigen der Innenräume gemalte Blumen zu sehen: ebenfalls in Achtergruppen. 


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Warum lag Friedrich die Zahl 8 so am Herzen? In erster Linie scheint es, als sei das Achteck die bevorzugte Gebäudeform der Tempelritter gewesen, jener berühmten Krieger, die angeblich kämpften, um den Heiligen Gral zu verteidigen. Dem Achteck werden auch tief symbolische und esoterische Bedeutungen nachgesagt. Einige behaupten, der Heilige Gral selbst sei achteckig und in dieser apulischen Burg verborgen gewesen.


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Die Verbindung der Burg zu den Tempelrittern wird auch dadurch bekräftigt, dass sie auf demselben Meridian liegt, der die Kathedrale von Chartres, den Dom zu Mailand und die ägyptischen Pyramiden verbindet. Und mehr noch: die Burg liegt fast exakt auf halber Strecke zwischen der französischen Kathedrale und der Cheops-Pyramide.
 
Ägyptische Inschriften wurden in der Burg entdeckt, doch birgt sie noch weitere Geheimnisse. Zusätzlich zur Zahl 8 ist die Zahl 3, die für Vollkommenheit steht, ein wiederkehrendes Thema. Über dem Eingangsbereich befinden sich drei Fensterrosen und drei Bogenfenster, während an der Wand rechts vom Eingang ein pythagoreisches Dreieck zu sehen ist, welches das Symbol für Wahrheit ist. 
 

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Man glaubt, dass in der Mitte des zentralen Hofes ein achteckiges Becken stand, das für das Ritual desangeblich von den Templern verehrten Baphomet (ein Symbol)benutzt wurde.Das Erdgeschoss liegt im Dunkel, zum Zeichen der Initiation des Besuchers. An der Wand des ersten Raumes sehen Sie König Midas mit Eselsohren, die für eine Wahrheit stehen, welche nie enthüllt werden durfte. Als Nächstes gelangen Sie in den “Raum der Kreise”, welche die vier Grundelemente Erde, Luft, Feuer und Wasser repräsentieren. Auch der Kreis gilt als magisches und mystisches Symbol.


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Im ersten Stock treten Sie ins Licht. Acht Räume umrunden den zentralen Innenhof und leiten direkt ineinander über, mit Ausnahme des letzten, der aus der Fortsetzung des Kreises ausgeschlossen ist. Riesige Marmorbänke laufen an den Wänden entlang. Eine gemeißelte Rose ist im Wendeltreppenaufgang zu sehen. Die Rose ist das Symbol der Weisheit und des Sterns Sirius, der für die alten Ägypter die Göttin Isis darstellte. Es gibt auch einen astronomischen Turm mit einer Zisterne, die symbolisch die Verbindung von Himmel und Erde verdeutlicht.
 
Die Burg ist ein einzigartiger, geschichtsträchtiger Ort voller Magie und Heiligkeit. Sie zählt sowohl aufgrund ihrer Architektur als auch wegen der Geheimnisse, die sich um sie ranken, zu den beliebtesten Denkmälern in Italien und in Europa.
 

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Eine Stunde reicht, um die ganze Burg zu besichtigen. Abgesehen von detaillierten Informationstafeln (größtenteils auf Italienisch), die den Kontext und die Geschichte des Baues erläutern, enthält das Innere keine Einrichtungen. Nach der Besichtigung der Innenräume lohnt sich ein Gang rund um die Burg, um sie von außen zu betrachten. Es gibt schöne Ausblicke über das grüne, mit Gehöften, Olivenhainen und weidenden Schafen übersäte Landesinnere Apuliens: eine friedliche, ländliche Szene und ein starker Kontrast zu den dunklen Geheimnissen, die sich hinter den Burgmauern verbergen!


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Ein weiterer Grund, um Castel del Monte zu besuchen, ist die De Chirico-Ausstellung, die bis zum 28. August stattfindet. Giorgio de Chirico (10. Juli 1888 – 20. November 1978) war ein vor surrealistischer und später surrealistischer italienischer Maler. Er gründete die Kunstströmung der scuola metafisica. Welchen besseren Ort als diese tief metaphysische Burg könnte es für die Ausstellung über einen metaphysischen Maler geben?


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